Weihnachten in der Ukraine

IMG_1661In der Ukraine feiert man das Weihnachtsfest nach dem julianischen Kalender. Die Feier der Geburt Jesus beginnt am Vorabend des Weihnachtsfestes, am 6. Januar. Der erste Weihnachtsfeiertag fällt auf den 7. Januar.
Weihnachten wird von den Ukrainern im Familienkreis gefeiert, das ist auch mit mehreren Traditionen verbunden.
Besondere Bräuche oder Traditionen wie wir sie in Deutschland kennen, z.B. das Anzünden der Adventskerzen oder das tägliche Öffnen eines Adventskalendes, werden in der Ukraine nicht gepflegt. Die Geschenke gibt es nicht Weihnachten, sondern erst am Neuen Jahr. An Heilig Abend, dem letzten Fastentag, werden 12 Fastenspeisen aufgetischt. Die Zahl soll an die 12 Apostel erinnern. Auf keinen Fall fehlen darf dabei Kutia, eine Süßspeise aus Weizen, Honig, Mohn, Rosinen und Nüssen. Außerdem werden sehr oft Varenyky gekocht, Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen. Dem Tisch, auf dem die Familie das Weihnachtessen einnimmt, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Unter die Tischdecke wird nämlich Heu gelegt, um an den Stall, in dem Jesus Christus geboren wurde, zu erinnern.
Ein weiterer wichtiger Brauch ist das Aufstellen eines “Diduch”. Darunter versteht man ein Bündel Getreide, das zu einer Art “Baum” gebunden wird. Symbolisch will man sich damit für eine gute Ernte bedanken.
Der wichtigste Weihnachtsbrauch ist “Koliaduwaty”, das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. Anders als in Deutschland, werden weihnachtliche Lieder überall gesungen. Ganze Gruppen treffen sich auf den Straßen und ziehen gemeinsam von Haus zu Haus, um mit ihren Liedern und kleinere Vorführungen mit Tanz und Gesang symbolisch die Nachricht über die Geburt Christi zu verkünden. Dafür bekommen sie Bescherung – Wurst, Brot, Fleisch, manchmal auch Geld.
Die Menschen gehen zur Messe und wünschen sich Christus Narodiwsja! Slawimo jogo, was Frohe Weihnachten bedeutet.